Unser Bläddsche - Der Rotgüne Landbote

Unser Bläddsche - Der Rotgrüne Landbote


So fing das mit dem Bläddsche an:

Nicht, dass es davor keine Informationen an die Mitgliedschaft gegeben hätte. Programmvorschauen vom damaligen Kulturreferenten Eric Woytalla, Rundbriefe vom Vorstand und gelegentliche spezielle Anschreiben.

Der Wunsch ein regelmäßig erscheinendes Mitteilungsblatt herauszubringen bestand schon lange und Leute die versicherten ab und zu einen Artikel beizusteuern auch, aber das zusammenzuführen und daraus eine kleine Zeitschrift zu machen, davor schreckte jeder zurück.
Und das, weil man die damaligen technischen Möglichkeit gut genug kannte und wusste, dass das viel Arbeit bedeutet (regelmäßig und pünktlich zu liefern). Gut, wir wollten uns daran wagen. Aber diese Arbeit, vor allem diese Arbeitsweise will ich doch mal beschreiben, weil das irgendwie amüsant ist.

Auf einem weißen Blatt DIN A4 haben wir die einzelnen Artikel geklebt, die zuvor mit einer Schreibmaschine geschrieben und in die passende Form gebracht wurden. Die zugehörigen Überschriften wurden mit einem geeigneten Computer in der entsprechenden Größe geschrieben, ausgeschnitten und die Streifen an der möglichst richtigen Stelle eingeklebt. (Selbst bei den seinerzeit teuersten Computern sah man ganz deutlich die Pünktchen aus der die einzelnen Schriftzeichen gebildet wurden.)
Genau so ging das mit den einzufügenden Bildern und Karikaturen. Nur die waren niemals in der gewünschten Größe. Die mussten dann auf einem Kopiergerät, das natürlich wieder wo anders stand, auf die Größe gebracht werden, meist gleich stufenweise in verschiedenen Größen. Die einzelnen Blätter wurden dann zu DIN A3 Seiten montiert, die Druckvorlage war fertig.

Im Januar 1990 erschien die erste Ausgabe. Sie hatte noch keinen Namen, denn es sollte den Mitgliedern die Gelegenheit gegeben werden Vorschläge zu machen. 21 Vorschläge gingen ein. Hier seien einige davon genannt: der rotgrüne Landbote, das Blättche, NN-Naturfreunde-Nachrichten, Hand in Hand - trotz alledem, der rote Faden, zwischen Offenbach und Spessart, das Podium, rotgrün kariert, das Naturfreundchen, das Ventil, der rot-grüne Lokalanzeiger, Weitblick, Guckloch und einige mehr. Schade, dass man nur einen einzigen Namen geben konnte. »Unser Bläddsche« war übrigens die erste Minizeitschrift bei den Naturfreunden, zumindest in Hessen und Vorbild und Anregung gleichzeitig. Die Mitgliedschaft hat die kleine Zeitschrift angenommen, als ihres erkannt. Es wurde wörtlich genommen: Unser Bläddsche. Viel Wichtiges und Bedeutsames wurde im Laufe der Zeit den Lesern nahe gebracht. Das aufzuzählen geht über den gestellten Rahmen hinaus. Die technischen Voraussetzungen haben sich dann glücklicherweise laufend gebessert, so in Jahresschritten. Als Wichtigstes zunächst: Computer und Drucker, die einwandfreie Schriftzeichen anboten, in allen Größen, verschiedene Word-Programme, Scanner, Weitergabe von digitalen Dateien, zunächst per CD, später dann per Internet, Texterkennungsprogramme, digitale Seitenmontage. Es brauchte also kein Artikel, eventuell von Hand geschrieben, neu geschrieben werden, keine bedruckte Papierstücke auf irgendwelche Seiten geklebt werden. Keine sichtbaren Schnittkanten beseitigt werden. Bis dahin dauerte es allerdings eine ganze Weile. Jedenfalls hatten wir zwei Jahrzehnte das Problem des Kopierens. So hatten wir uns entschlossen die Bläddschen in Zukunft in einer Druckerei drucken zu lassen. Das war mit dem Beginn des Jahres 2009. Äußerlich erkennbar an den farbigen Titelseiten. Mit einer neuen Redaktion gab es dann ab 2012 wieder eine erkennbare Veränderung, sowohl im Aussehen als auch gestalterisch.

Aber eines bleibt wohl immer: »Unser Bläddsche« wird immer unser Blättchen sein. Das Bindeglied zu unseren Mitgliedern. Verantwortungsvoll gegenüber der Gesellschaft und gegenüber der Umwelt. Rot und grün, wie es sich für die grünen Roten gehört. Eben ein rotgrüner Landbote.

Helmut Eichhorn